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Drei deutsche Höllenfahrten

Christian Krachts ‚Faserland‘ erschien vor 20 Jahren und gilt als Gründungstext der deutschen Popliteratur, der dennoch kaum echte Nachfolger hatte. Einige aber gibt es

Dieser Artikel erscheint auch beim Freitag.

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Auf dem Zürichsee endet Christian Krachts ‚Faserland‘ – Foto: Remo Weber/Flickr

Zu meinem eigenen einjährigen Jubiläum im Freitag-Blog geht es nun auch um ein Jubiläum. Vor 20 Jahren erschien Christian Krachts Roman Faserland, der vielen seither als Gründungsdokument der deutschen Popliteratur der Jahrtausendwende gilt, auch wenn er, wie Richard Kämmerlings einst feststellte, „in Romanform kaum echte Nachfolger gefunden“ habe. Aus Anlass des Jubiläums hatte die FAS im Frühjahr dennoch einige jüngere Autoren gefragt, was ihnen Faserland bedeute. Nicht darunter waren allerdings zwei Kandidaten, die man sogar ziemlich gut als Nachfolger in Faserlands Romanform bezeichnen könnte: Wolfgang Herrndorf, der freilich aus tragischen Gründen nicht dabei sein konnte, und Thomas Klupp. Denn beide haben, ebenso wie Kracht jeweils mit ihren Romandebüts – Herrndorfs In Plüschgewittern (2002) und Klupps Paradiso (2008) – eine ganz ähnliche makabre Mischung aus deutschem Fänger im Roggen und eben nicht American, sondern German Psycho geschrieben.

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