Obwohl sie mit Grünen und Linken selbst weiterregieren könnte, will Franziska Giffey nun also ihre SPD zur Juniorpartnerin der CDU machen. Ein beispielloser Schritt – angeblich allein zum Wohl der Stadt. Große Skepsis ist angebracht
Merkel konnte Krise? Sie war Ausdruck der Krise. Sie wird nicht als große Gestalterin in die Geschichte eingehen, sondern als große Blockiererin. Eine Bilanz zum Abschied
Was erwartet uns im kommenden Jahrzehnt? Ist Corona schon der Höhepunkt oder erst der Anfang? Und werden wir am Ende der Dekade endlich progressive Politik in Deutschland haben? Ein Gespräch mit den Podcastern Stefan Schulz und Wolfgang M. Schmitt über „Die Neuen Zwanziger“
Ist es eigentlich megalomanisch, einen Zehnjahrespodcast zu machen, der zugleich ein Jahrhundertpodcast sein soll? Und ist der Podcast das neue Buch oder die bessere Zeitung? Tom Wohlfarth spricht mit Stefan Schulz und Wolfgang M. Schmitt über das erste Jahr des neuen Jahrzehnts, über unsere alternde Gesellschaft und über neue Medien.
Wolfgang M. Schmitt betreibt „Die Filmanalyse“ und „Die Politikanalyse“ bei Youtube sowie den Podcast „Wohlstand für alle“ (mit Ole Nymoen). Er war Redakteur der „Rhein-Zeitung“. Im März erscheint bei Suhrkamp sein Buch „Influencer“ (mit Ole Nymoen).
Stefan Schulz produziert den Fernsehpodcast „Alias“ und betrieb den Video-Podcast „Aufwachen“ (mit Tilo Jung). Er war Redakteur der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“…
Ben Lerner sucht in seinem Roman „Die Topeka Schule“ nach den Ursprüngen unserer entgleisten Gegenwart – und nach einer Sprache der Heilung
Wie konnte es nur so weit kommen? Ein altes Schulhaus mit Trump-Plakat – Bild: Dan Gaken/Flickr
Jetzt, wo es vorbei ist (allerhöchstwahrscheinlich zumindest), kann man diese Frage nun mit etwas mehr Hoffnung stellen: Was ist angesichts von Donald Trumps so vollmundigem wie fatalem Versprechen, „America great again“ zu machen, eigentlich aus der Great American Novel, diesem anderen Mythos eines großen Amerika, geworden? Was haben die „großen“ amerikanischen Romanciers in den vergangenen vier Jahren aus den überdeutlichen Anzeichen dafür gemacht, dass das bisherige Amerika der Great American Novel womöglich unwiederbringlich untergegangen ist?
Wir halten die Demokratie für selbstverständlich. Aber wissen wir überhaupt, was sie ist, oder gar, was sie sein kann? Um die Zukunft der Demokratie in den Blick zu kriegen, müssen wir auch ihre Vergangenheit verstehen
Die repräsentative Demokratie ist in der Krise und scheint von vielen Seiten bedroht: von Technokratie und Lobbyismus, von Nationalismus und Autoritarismus. Während sich derzeit also Colin Crouchs These von der Postdemokratie immer weiter zu bewahrheiten scheint, wäre es vielleicht dennoch zutreffender, von “Prädemokratie” zu sprechen. Dass die liberale Demokratie derzeit so bedroht erscheint, liegt nämlich nicht daran, dass sie sich nach ein paar Jahrhunderten der Moderne inzwischen erschöpft hat, sondern eher daran, dass wir ihr Potenzial noch nie wirklich ausgeschöpft haben. Die Demokratie ist also nicht am Ende, sondern vielmehr erst am Anfang.
Das Video zeigt einen Vortrag unseres mit|denkers Tom Wohlfarth, mit dem er im vergangenen Jahr den FUture Slam der Freien Universität Berlin…
In Leipzig hat dieses Jahr zum ersten Mal ein bundesweiter Bürgerrat getagt. Seine Forderung: diese Institution gesetzlich zu verankern. Gebildet werden Bürgerräte per Los – und gerade das macht sie demokratisch
„Wir stehen noch nicht am Ende unserer Demokratie, wir fangen erst richtig an,“ sagte Willy Brandt vor 50 Jahren. Dass dieser Anfang auch heute noch im Gange ist, berichte ich im Neuen Deutschland.
Update 5.9.: Eine Übersetzung ins Japanische durch Prof. Seung Joon Park erschien inzwischen auf der Webseite der NGO e-Mirai Kousou, Einführung von Uiko Hasegawa, Co-Vorsitzende der japanischen Grünen.
In der Klimadebatte werden häufig apokalyptische Szenarien bemüht, um den Ernst der Lage zu betonen. Das birgt aber die Gefahr, dem Klimaschutz die soziale Gerechtigkeit zu opfern
Der Klimawandel ist sicher eine der gewaltigsten Herausforderungen, denen die Menschheit sich je gegenüber gesehen hat. Und er hat längst begonnen. Die Menschheit weiß das seit Jahrzehnten – und hat dennoch bisher kaum etwas dagegen unternommen. Was die Lage natürlich nicht besser macht. Um deren Ernst zu unterstreichen, werden daher zunehmend Beschreibungen und Szenarien bemüht, die die Dramatik der Situation veranschaulichen sollen. Von der Klimakatastrophe ist dann die Rede oder gar einer Apokalypse. Oder auch von einem Klimakrieg. Diese Terminologie eignet sich dann hervorragend, um zur Bewältigung dieser Krise den Ausnahmezustand auszurufen und etwa eine extrem steuernde Kriegswirtschaft zu fordern, die vom Urlaubsflug…
Die drohende Klimakatastrophe muss in ihrem Schrecken begriffen, kann aber nicht mit einem Angstvokabular bekämpft werden
Morgen im Print beim Neuen Deutschland, jetzt schon online (mit ndPlus), und demnächst auch bei demokratiEvolution: einige Gedanken zum Dilemma der Zukunftsgestaltung im Angesicht der Apokalypse.