Archiv für den Monat Mai 2015

Wie Reinhard Heydrich meine Großeltern zusammenbrachte

Heute jährt sich zum 73. Mal das Attentat auf den NS-Polizeichef Reinhard Heydrich. Es hat zufällig meine Großeltern zusammengebracht. Eine späte Rekonstruktion

Eine Diskussion zu diesem Text gibt es auch beim Freitag

Bild Heydrichs in der Gedenkstätte Lidice – Foto: Adam Jones/Flickr

Bild Heydrichs in der Gedenkstätte Lidice – Foto: Adam Jones/Flickr

Die Geschichte nimmt oft seltsame Wege. Doch das erkennt man häufig erst im Rückblick. Viele Geschichten aus den dunkelsten Kapiteln unserer jüngeren Vergangenheit sind noch immer nicht erzählt. Man muss sie aber erzählen, um sie nicht zu vergessen. Um die Geschichte meiner Großeltern zu erzählen, muss ich zuerst eine Geschichte erzählen, die schon oft erzählt wurde, die man aber immer wieder erzählen sollte. Es ist die des NS-Verbrechers Reinhard Heydrich. Weiterlesen

Geld ist unsere Religion

In god we trust? Detail einer FED-Note (1 US-Dollar) – Foto: Mark Turnauckas/Flickr

In god we trust? Detail einer FED-Note (1 US-Dollar) – Foto: Mark Turnauckas/Flickr

Mal wieder nur ein Hinweis auf meinen Artikel beim Freitag und auf demokratiEvolution über den sakralen Ursprung des Geldes aus dem Opferkultus.

Marketing des Lebens. Tod des Marketings

Update 26.5.
Dieser Artikel ist inzwischen auch als Freitag-Blog erschienen und wurde dort ausgiebig auf Facebook diskutiert. Drei Tage später hat auch das Neo Magazin Royale einen schönen (satirischen) Werbespot für die „Life“-Variante eines schon früher erfundenen Cola-Drinks veröffentlicht. Kurz darauf sind u. a. bei Zeit, Welt und Stern online Artikel zum Thema erschienen.

Coca Cola Life: volle Pulle Leben?

Coca-Cola Life: volle Pulle Leben? – Foto: Facebook, Coca-Cola Life

Wenn man derzeit vor einem der Werbeplakate für das hierzulande neueste Lebensverkürzungsmittel aus dem Hause Coca-Cola steht, das auch noch den wunderschön zynischen Namen Life trägt, kann sich einem unweigerlich die Frage aufdrängen, ob hier nicht sogar eine neue Dimension des Marketings erreicht ist. Denn mal abgesehen davon, dass Coca-Cola sich für sein neues Greenwashing gewissermaßen auf den Kopf stellen, oder von innen nach außen stülpen, nämlich sich in seine Komplementärfarbe verwandeln musste; und ganz abgesehen von der Frage, ob der globale Kapitalismus letztlich nicht doch mehr Leben vernichtet, als er schafft, will zwar seine Werbung – und muss das nicht zuletzt sicher auch, um von genau jener Frage abzulenken – natürlich immer schon vor allem eins: mit ihren Produkten zugleich ein ganzes Lebensgefühl verkaufen. Aber könnte es sein, dass vielleicht wirklich erst jetzt mit Coca-Cola Life zum ersten Mal ein Unternehmen diese Strategie eins zu eins, in reinster Form beim Namen, nämlich sein Produkt nach ihr benennt? Mir ist bisher jedenfalls kein anderes vergleichbares untergekommen (ich bin da allerdings auch sicher nicht der Bewandertste).

Im Grunde ist es aber doch höchst erstaunlich, dass Weiterlesen